Was ist Korrekturlesen

Korrekturlesen – Was ist das eigentlich?

Korrektur zu lesen bedeutet mehr, als noch einmal prüfend zu lesen. Was gar nicht geht: „… noch einmal schnell drüberlesen“. Um nicht in jede Falle des Fehlerteufels zu tappen, ist auf vieles zu achten. Und es bedarf geeigneter Methoden und Arbeitsweisen, eines geeigneten Arbeitsumfelds und einer förderlichen Arbeitsorganisation. Denn beim Korrekturlesen müssen Sie all dies im Auge behalten:

Zu beachten sind Einige Beispiele
Rechtschreibung „eliminieren“ oder „eleminieren“, „Karikatur“ oder „Karrikatur“, „Inbusschlüssel“ oder „Imbusschlüssel“, aber auch: „fruchtbar“ oder „furchtbar“
Grammatik „dank seinem Tipp“ oder „dank seines Tipps“, „die bestangezogensten Partygäste“ oder „die am besten angezogenen Partygäste“
Zeichensetzung Bedeutungsunterschiede: „Komm, wir essen(,) Elisabeth“, „Statue, 3 kg(,) schwer(,) zu verkaufen“
Einheitlichkeit von Schreibweisen „zuhause“ oder „zu Hause“, „Graphik“ oder „Grafik“, „Box-Club“, „Box-Klub“, „Boxclub“ oder „Boxklub“
Formale Einheitlichkeit Schriftgröße von Überschriften, Einzüge bei Absätzen, Wechsel von Block- und Flattersatz
Sprachliche Korrektheit „Die Fußballfrauen waren Herr der Lage.“ (unpassend benutzte Metapher), „sein salomonisches Alter“ (biblisches Alter, aber: salomonische Weisheit)
Inhaltliche Schlüssigkeit „Der ICE von Darmstadt über Köln und Kassel nach München“ (unwahrscheinlich), „… ist 20 Jahre alt, rund 185 Meter groß …“ (eindeutig zu groß)
Worttrennungen falsche wie „Gaumensch-maus“, aber auch solche wie „Voraus-scheidung“, die das Lesen erschweren
Typografische Mängel zu kurze Gedankenstriche, falsche Anführungszeichen, durch Zeilenwechsel auseinandergerissene, darum leseerschwerende Abkürzungen
Umbruch falsch fortlaufende Seitenzahlen; Bildunterschriften, die nicht zum Bild gehören, und Bilder, die nicht zum Text passen, Übereinstimmung der Angaben von Inhaltsverzeichnis und Text